Dienstag, 25. Januar 2011

Auf Matrosen oh he....

Ein Thema beschäftigt mal wieder seit geraumer Zeit die Medien und das nicht ganz zu Unrecht. Endlich kann man sehr stichhaltig die Argumentation gegen die Wehrpflicht liefern, denn eine Skandalarmee- das versteht sich von selbst- ist nicht tragbar.

Aktuell ist der beliebte Ausflugsdampfer "Gorch Fock" das große Thema. Ein Schiff, das schon lange unter den Sparmaßnahmen des Bundes zu leiden hat, daher können die Soldaten nicht dampfen, sondern müssen die Segel setzen um von A nach B zu fahren. Das schont wenigstens die gebeutelte Umwelt. Dem aufmerksamen Beobachter war schon lange klar, dass die Marine inzwischen grüner ist als das Heer je sein wird, die deutsche U-Bootwaffe fährt ja schon seit einigen Jahren mit Wasserstoffantrieb- übrigens ein wahrer Exportschlager!

Traditionsbewusst versucht die Bundeswehr bis heute am alten Befehl und Gehorsam festzuhalten, "was erlauben..." Scheinbar klappt das mit der heutigen Generation junger zukünftiger Führungselitemenschenmaterialsoldaten nicht mehr so gut wie in alten Zeiten. Da vermisst so mancher altgedienter Veteran einfach den richtigen  "Zuch", eben ganz so wie im zivilen Leben, da wartet man auch meist auf die Bahn.
Versetzt man sich in die ausweglose, aber durchaus gut dotierte Lage eines unfreiwilligen Soldaten auf Zeit, der in Zukunft losgelöst von jedwedem Verständnis der Bevölkerung seinem Berfusziel eine Führungskraft zu werden, nacheifert, so muss man verstehen, dass sich so jemand nicht unbedingt etwas vorschreiben lässt. Schließlich ist man ja beim Bund um zu führen, nicht um geführt zu werden! Wird man dann vorgeführt ist es schnell vorbei mit der persönlichen Herrlichkeit eines Lois XIV. Wenn nämlich Führungsanspruch auf die geballte Führungskompetenz trifft, dann heißt es oft "Lernen durch Schmerz". Jetzt darf man sich das nicht wie bei Full Metal Jacket vorstellen, oder verschiedenen amerikanische Rekrutierungsformate zur Grundlage nehmen, nein! In der demokratischen Armee, bei der man auf gewisse "Rechte" so oder so gern verzichtet, wird man meist freundlich gebeten etwas zu tun- Direktive sind da fast schon verpöhnt.
Man muss dabei auch bedenken, dass die aktuelle Generation zukünftiger Frontsoldaten in ihrer Jugend auch bestens behütet aufgewachsen ist und zumeist in Watte eingepackt wurde- ohne die ein oder andere Schelle bei Fehlverhalten in der Jugend kann man auf Meier, Müller, Schulze einreden oder einschreien wie man möchte. Die Androhung der stillen Ecke wird sie kaum schocken oder motivieren. So ist die letzte Waffe im Kampf gegen die sich zierenden Prinzen und Prinzessinen, um sie von ihrem hohen Ross runter und auf die Takelage heraufzujagen, ein sanfter aber bestimmter psychischer Druck. Egal ob in irgendeiner Form bedenken vorliegen oder Ängste vorliegen. Warum auch? Bund ist nicht zum Denken da und Ängste sind scließlich dazu da um überwunden zu werden. Wo ist hier also fer Fehler oder das Fehlverhalten? Etwas falsch gemacht hat man ja erst, wenn jemand auf dem Boden sitzt und weint, oder eben gar nichts mehr tut.
Wenn das Kind erstmal in den Brunnen gefallen ist, dann wird es schwierig sich wieder zusammenzuraufen, schließlich darf ja auch körperlich keine Züchtigung erfolgen. Daher muss man sich dem einzigen Mittel bedienen was seit Urzeiten schon die Menschen miteinander verbindet- ein schöner Abend mit Stil und Formen, ein Zugfest, ein geselliges Beisammensein, ein Kameradschaftsabend, ein...Dies könnte man jetzt entsprechend erweitern um für jeden Wochentag zumindest ein Synonym zu finden für die Tätigkeit: Saufen!
Da bekommt nicht nur ein Schiff Schlagseite, oder sagen wir lieber Schieflage, sondern auch so mancher seit dem 13. Lebensjahr erfahrene Kampftrinker. Aber immerhin wird die Moral so wieder hergestellt, denn wenn man sich nur schwerlich an die Ereignisse des Vortags erinnern kann, lassen sich die immer gleichen und daher sehr aufregenden Zoten doch deutlich leichter ertragen. Wenn außerdem Schiff und Matrose schwanken, dann ergibt Minus mal Minus natürlich eindeutig Plus.
So werden die weltweiten Ausflugsfahrten zum Abenteuerurlaub, beinahe episch walzen sich die dazugehörenden Geschichten ihren Weg. Zuletzt war von einer Meuterei zu lesen und sofort dachte man an den großen Käpt´n Bligh, an Südseeparadiese, an exotische Früchte, an Strände, so weiß, dass sie fast als rassitisch gelten müssten und natürlich an eine Vielzahl junger Frauen die mit ihrer natürlichen Freizügigkeit jeden Mann verzaubern. Vielleicht auch an die Irrfahrten eines gewissen Odysseus, der sich umhertreibend auch der ein oder anderen Annehmlichkeit annahm. Tja, heute ist man da schnell in der Zwickmühle- oder in einem Prozess, denn sexuelle Belästigung, die nun einmal kein Kavaliersdelikt mehr ist! Früher war natürlich alles anders, früher war natürlich auch alles besser! Da wurde unter der Mannschaft noch kamerardschaftlich unter Männern zusammgehalten, oder vielleicht doch eher still?
Ergo: Schuld an allem sind natürlich die Frauen. Sie brechen auf Deck und auch so manche Struktur auf, bevorzugen Silber statt Gold , kämpfen statt kochen und verführen statt zu führen. Ja, endlich ist der wahre Sündenbock gefunden! Verlegen wir uns also zurück auf die christlichen Grundprinzipien und nennen wir den Dämon beim Namen! Schluss also mit dem Schlinger-Zick-Zack-Kurs! Ab jetzt nur noch eine Frau an Bord - vorne als Gallionsfigur! Klar gemacht und wieder raus aufs Meer und fortan gilt wieder eines: was auf See passiert bleibt auf See.
Auf Matrosen oh he...

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